Immer mehr europäische Aktiengesellschaften machen ihre Mitarbeiter zu Aktionären

[Kassel, 9. März 2017)
Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise ist in Europa die Zahl der Unternehmen, die ihren Mitarbeitern ein Belegschaftsaktienprogramm anbieten, in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Waren es 2009 noch 39 Prozent so beteiligten in 2016 53 Prozent der europäischen Aktiengesellschaften ihre Mitarbeiter als Anteilseigner an der wirtschaftlichen Entwicklung. Darüber hinaus verdoppelte sich in demselben Zeitraum auch das Anlagekapital auf durchschnittlich 23.000 € pro Belegschaftsaktionär. Deutschland ist im europäischen Vergleich in der unteren Hälfte zu finden. Hier bieten nur 39 Prozent der Aktiengesellschaften ein Belegschaftsaktienprogramm an. Im Durchschnitt kommt jeder beteiligte Mitarbeiter auf ein Anlagewert von 17.000 €.

Diese aktuellen Zahlen zur Mitarbeiterbeteiligung über Belegschaftsaktien liefert die Studie „Annual Economic Survey of Employee Share Ownership in European Countries“ der European Federation of Employee Share Ownership (EFES) aus Brüssel. Die Studie umfasst 2.636 europäische gelistete und nichtgelistete Aktiengesellschaften. Als besonders bemerkenswerte Beispiele umfangreicher Mitarbeiterbeteiligungsprogramme sind in der Studie folgende Unternehmen hervorzuheben: Das österreichische Stahlindustrie-Unternehmen Voestalpine, bei dem 48.000 Mitarbeiter 14,5 % der Stimmrechte besitzen, der französische Industriekonzern Saint-Gobain mit 170.000 Mitarbeitern mit einem Stimmrechtanteil von 8,1 % sowie die Siemens AG, bei der 348.000 Mitarbeiter mit 3,1 % am deutschen Technologiekonzern beteiligt sind.

Die meisten der in der Studie erfassten Mitarbeiterbeteiligungsprogramme werden für alle Mitarbeiter auf freiwilliger Basis mit Preisnachlass und steuerlicher Unterstützung jährlich angeboten. Für den Generalsekretär von EFES, Marc Mathieu, stellen steuerliche Anreize daher auch eine unverzichtbare Voraussetzung für die weitere Entwicklung der Mitarbeiterbeteiligung dar. „Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen steuerlicher Förderung und Verbreitungsgrad von Beteiligungsmodellen in Europa. Wer also mehr Mitarbeiterbeteiligung möchte, muss entsprechende steuerliche Anreize schaffen“, so Mathieu.

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