Sorpetaler Fensterbau GmbH

Das Unternehmen

1880 als Landtischlerei in Sundern-Hagen an der Sorpe gegründet, stellt das Unternehmen Sorpetaler Fensterbau heute überwiegend Holz- und Holz-Alu-Fenster für das Premiumsegment her. Hubert Appelhans, der Enkel des Firmengründers, hatte den Betrieb bereits mit 17 Jahren übernommen und spezialisierte sich in den Nachkriegsjahren auf das Fenstergeschäft. Das Unternehmen gilt als Spezialist für Sonderlösungen im Neu- und Altbau und baut auch Sonderfenster wie Schräg-,Rund- und Dreiecksfenster. Alleinstellungsmerkmal ist ein spezielles Vertikalschiebefenster. Geliefert werden die individuell hergestellten Fenster vor allem an Kunden in Deutschland, aber auch ins europäische Ausland und in die USA. Mit 70 Mitarbeitern erzielt das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 8 Mio. Euro.

Das Beteiligungsmodell

Seit 1992 – dem Eintritt von Eduard Appelhans in die Firmenleitung – erlangte das Unternehmen Bekanntheit nicht nur durch seine Produkte, sondern auch durch das sog. Sorpetaler Modell. Mit diesem hat Eduard Appelhans eine Struktur geschaffen, in der die Nachfolgeregelung nicht mit mehr zwingend von den Nachkommen aus der Familie abhängig ist. Ein wichtiger Bestandteil dieses Modells ist außerdem die Beteiligung der Mitarbeiter, die sich mit ihrem Privatvermögen am Unternehmen beteiligen und Genussrechte z.B. im Rahmen der Vermögensbildung erwerben können. Dabei sind sie in Höhe ihrer Einlage sowohl am Gewinn als auch am Verlust beteiligt. Scheidet ein Mitarbeiter aus, kann er sein Kapital zu bestimmten Fristen, die für alle Beteiligten gelten, kündigen. Das Unternehmen nutzt die Einlagen für Investitionen und als Risikokapital. Allerdings erwerben die Mitarbeiter mit dieser Form der Kapitalanlage keine Mitentscheidungsrechte und auch Informations- und Kontrollrechte sind nicht zwingend vorgesehen.

Die Ziele

Als ein Unternehmen im baunahen Bereich mit starken saisonalen und konjunkturellen Schwankungen sowie hohem Liquiditätsbedarf war und ist das zentrale Ziel der Mitarbeiterbeteiligung die Stärkung des Unternehmens. Die Mitarbeiter sollen am Erfolg der Firma mitverdienen, aber auch Verluste mittragen. Damit sie sich dieser gemeinsamen Verantwortung bewusst werden, wird ein Mal im Jahr die Werkshalle zum Bankschalter: dann werden die Gewinne des als Genussrechte angelegten Mitarbeiterbeteiligung ausgeschüttet und per Scheck an die beteiligten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen übergeben.

Der Erfolg

Seit 1989 können die 70 Mitarbeiter mit ihren vermögenswirksamen Leistungen, Prämien, Erspartem oder Einmal-Einlagen wie Weihnachtsgeld, Genussrechte erwerben. Damit werden sie zum stillen Teilhaber und Kapitalgeber für ihre Firma. Beteiligt sind etwa 2/3 der Belegschaft und mittlerweise beträgt das Genussrechtskapital 1,2 Mio Euro. Die Beteiligungen liegen bei 4- und 5-stelligen Eurobeträgen.

Bei der jährlichen Betriebsversammlung zur Ausschüttung der Zinsgewinne erfahren die Mitarbeiter nicht nur mündlich, sondern auch mittels der ausgeschütteten Zinserträge, wie das vergangene Jahr gelaufen ist. Durchschnittlich wurden die Einlagen der Arbeitnehmer in den vergangenen Jahren mit sieben bis neun Prozent verzinst. Zwei Mal hat das Unternehmen auch Verlust gemacht – dieses Minus wurde mit den Gewinnen der nächsten Jahre verrechnet.

Stimmen zum Beteiligungsmodell

„Ich bin davon überzeugt, dass ein Betrieb mehr zu leisten vermag, wenn Verantwortung, aber auch Risiken auf mehr Schultern verteilt sind als beim klassischen Familienunternehmen.“
Eduard Appelhans, Geschäftsführer Sorpetaler Fensterbau GmbH

© Bundesverband Mitarbeiterbeteiligung - AGP